Erntekalender
Der Kalender zum Destillieren
Was erntet man wann? Wann ist der beste Zeitpunkt zum destillieren? Welche Früchte wann einmaischen? Wir werden hier in den nächsten 12 Montane einen Kalender zusammenzustellen und dabei unsere und die Erfahrungen unserer Kunden weitergeben. Soweit als möglich möchen wir dabei auch regionale Unterschied berücksichtigen und auf spezielle Rezepte verweisen.
Bitte haben Sie aber etwas Geduld, wir werden sicher eine Weile benötigen um diese Seiten zu füllen.
JUNI - der Beerenmonat
Den Juni nennen wir den Beerenmonat, denn viele Beeren können bereits jetzt geerntet werden. Vor allem Stachelbeeren und Johannisbeeren, aber auch Erdbeeren sowie die ersten Himbeeren. Manche Kirschsorten sind schon ertntereif und wenn Sie weiter im Süden leben finden Sie auch schon Aprikosen, Pfirsiche und Mispeln.
Die meisten Beeren sind eingemaischt nicht besonders ergiebig was die alkoholischen Prozente angeht, deshalb werden aus Beeren zumeist Geiste oder Liköre hergestellt. Der Juni ist die beste Zeit dazu!
Melisse kann jetzt schon geerntet werden, der Gehalt an ätherischen Ölen wird sich aber bis zum Herbst noch erhöhen.
Juli - der Kräutermonat
Der Juli ist unser Kräutermonat, denn es wächst und gedeiht an allen Orten. Ideal zur Ernte und zum weiterverarbeiten mediteraner Kräuter wie Thymian, Lavendel, Rosmarin, Salbei, Majoran, Basilikum die kurz vor der Blüte das beste Aroma geben. Aber auch allerlei weitere Kräuter (Minze, Schafgarbe) und Blüten (Hollunderblüten, Kamille) zeigen sich jetzt von ihrer besten Seite. Ein toller Monat für ätherische Öle - aber auch zur Herstellung von Likören, Kräuterschnäpsen, Heilweinen.
Aber es steht uns jetzt auch reichliche Mengen an Obst und Früchten zur Verfügung. Spätere Beeren wie Himbeeren, Brombeeren gesellen sich jetzt zu den früheren Beerensorten des Junis und können verarbeitet werden. Kirschen reifen in allen Schattierungen von hell bis dunkel. Die Versuchung ist da, aber aufgepasst Äpfel, Birnen, Pfirsische und Aprikosen sollten nicht zu früh geerntet werden um ein volles Aroma und einen hohen Zuckergehalt zu garantieren.
August - Getreide & Beeren
Neben den vielen Getreidearten die wir jetzt ernten und (nach dem Trocknen) zu Whisky, Wodka oder Korn weiterverarbeiten können, bietet der August eine Fülle an weiteren Beeren für eigene Liköre und Schnäpse. Denken Sie nur an Hollunder, Brombeeren, Vogelbeeren, Weißdorn oder Schlehen.
Daneben reifen überall leckere Früche wie Pflaumen, Mirabellen, Aprikosen, Pfirsiche oder die letzten Kirschen. Der August ist geradezu ein Wonnemonat für den ambitionierten Schnapsbrenner und auch Melonen eignen sich zum einmaischen. Von den vielen Sommerkräutern (z.B. Fenchel, Johanniskraut) gar nicht zu sprechen.
Wenn Sie Einmaischen beachten Sie die Temperaturen! Ihre Maische mit Reinzuchthefe sollte eine Temperatur von maximal 25° Grad nicht überschreiten - in südlicheren Gefilden müssen Sie mit Turbohefe und Zuckerzusatz vergären.
September - der Weinmonat
Keine Frage, der September gehört der Weinernte! Auch wenn jetzt reichlich anderes Obst zum einmaischen und destillieren zur Verfügung steht denken wir zuerst an Wein & Weinbrand (Brandy / Cognac), an Tresterbrände (Marc & Grappa) und an diverse Obstweine und Moste aus Fallobst, Saft und Beeren. Ein Calvados kann später aus dem Apfelwein gebrannt werden.
Hollunderbeeren werden jetzt geerntet und Zwetchgen lassen sich gut zum Slibovitz verarbeiten. Wer welche hat kann jetzt auch Kiwis ernten und in der Hallertau steht die Hopfenernte an.
Oktober - der Kernobstmonat
Äpfel, Birnen lieb ich sehr, und den Birnenschnaps noch mehr. Kernobst sollte spätestens jetzt geerntet und bei Bedarf eingelagert werden. Vor allem Birnenschnäpse sind beliebt - aber auch Äpfel und Quitten lassen sich gut einmaischen und geben aromatische Edelbrände und Weine.
Spätestens im Oktober solle man seine Destille aus dem Versteck holen (oder sich eine zulegen wenn man noch keine hat), denn wer Obst eingemaischt hat, beginnt jetzt mit dem Destillieren.
Tresterschnäpse (Grappa, Marc), Weinbrände (Brandy, Cognac) und allerei Obstweine und Schnäpse (Calvados, Slibovitz, Edelbrände aus Birne und Apfel) werden im Oktober gemaischt und gebrannt.
Außerdem ist jetzt die beste zeit für Hollunder. Ein Rezept für Hollunderlikör haben wir auch gesammelt.
November - der Wurzelmonat
Im November sind die Wurzeln der Pflanzen stark und besonders aromatisch. Der beste Monat zur Ernte, denn noch ist der Boden nicht zugefroren, die Wurzeln aber konnten bereits genügend Feuchtigkeit aufnehmen und neues Aroma Bilden.
Beispiele
Alant, Baldrian, Enzian, Löwenzahn, Süßholz, Meerrettich, Blutwurz
So ist der Novmber ideal geeignet um den einen oder anderen Bitter mit frisch geerneteten Wurzeln und getrockneten Kräutern anzusetzen und zu destillieren, aber es gibt noch etliches mehr zu tun. Wacholderbeeren können geerntet (und zu Wacholder & Gin) verarbeitet werden, die letzten Weine und Maischen werden destilliert oder Kartoffeln werden geerntet, verzuckert und in Wodka oder Neutrallkohol verwandelt.
Dezember - der Gewürzmonat
In der Weihnachszeit wird gebacken und aromatisiert, das ganze Haus riecht nach Zimt, Nelken und Anis - der Dezember ist unser Gewürzmonat. Denken Sie nur was man alles leckeres zaubern könnte indem man einen Alkohol durch ein paar Gewürze destilliert. Wie wäre es mit einem würzigen Weihnachtsschnaps mit Ihren Lieblingsgewürzen?
Oder suchen Sie noch ein besonderes Geschenk? Wir wäre es mit unserer 0,5 Liter Arabia Destille? Damit könnten Sie schon am Tage der Bescherung die ersten Gewürzschnäpse herstellen! Ein tolles Geschenk für tolle Leute!
Januar - Zitrusfrüchte
Im Dezember und im Januar schmecken Zitrusfrüchte wie Orangen, Mandarinen und Zitronen am besten, denn da werden Sie frisch geerntet. Darüberhinaus sollte man gerade im Winter besonders viel Vitamin C zu sich nehmen. Ganz klar, der Januar gehört den Zitrusfrüchten! Ganz abgesehen von den eher sommerlichen sauren Cocktails mit Zitrone kann man eine Menge verschiedenster Spirituosen mit Zitrusfrüchten herstellen.
Weltberühmte Orangenliköre gibt es in allerlei Farben (bis ins blaue), aus einem Mandarinenwein wird schnell ein Mandarinenschnaps und nicht vergessen: die Schalen enthalten verschiedenste Bittearomen und hochwertige ätherische Öle!
Februar - der Winter
Im Februar vertreiben wir uns die Kälte mit kräftigen Rumpunsch, mit Feuerzangenbowle, mit heißem Jägertee oder mit eingelegten Früchten im Rumtopf. Kein Wunder, denn es gibt kaum etwas zu ernten und deshalb auch nichts einzumaischen.
Aber Zucker gibt es immer und so widmen wir den Februar dem Zucker und dem Rum. Ein toller Monat um gemütlich Zuhause den einen oder anderen Rum zu brennen - oder um sich mit einem Mojito in wärmere Gefilde zu träumen ...
Es gibt immer etwas zu destillieren, man muß nur wollen! Und wenn uns die Sehnsucht nach dem vertrauten Blubbern einer Maische packt aber keine Frischen Früchte da sind, nun, dann vergären wir eben Früchte aus der Dose, Marmelade, Apfelsaft oder Zuckerwasser!
März - Frühlingserwachen
Endlich ist ein Ende des Winters in Sicht. Wir genießen die ersten warmen Sonnenstrahlen und in der Natur fängt es langsam an zu sprießen und zu knospen.
Die Kräuterfrauen und Kräutermänner warten schon ganz ungeduldig. Für eine reichliche Ernte ist es noch etwas früh, doch die ersten Pflanzen können nun geerntet werden.
Aus den Birkenknospen und Birkenblättern wird ein Hydrolat für die Haarpflege destilliert.
Vielleicht mögt ihr den Bärlauch destillieren und das Hydrolat zum Aromatisieren von Speisen verwenden. Doch lagert es nicht zu lange, mein Bärlauchhydrolat roch nach wenigen Monaten nur noch ganz schwach.
Aber zum Glück können viele Pflanzen auch getrocknet destilliert werden und wir können das ganze Jahr über ätherische Öle und Hydrolate gewinnen.
Samen und Wurzeln werden üblicherweise getrocknet destilliert. Auch viele Kräuter und manche Blüten können getrocknet destilliert werden.
April - es blüht so schön
Von Tag zu Tag wird es grüner. Die Natur erstrahlt und es blüht an allen Ecken.
Und auch das sogenannte „Unkraut“ macht sich breit.
Für viele Menschen bleiben es Unkräuter, doch wir sehen sie als wertvolle Heilkräuter. Sie werden direkt gegessen bzw. mit ihnen gekocht oder wir stellen Tinkturen und Hydrolate her.
Aus Gänseblümchen wird das Gänseblümchenwasser gewonnen. Seid bitte nicht enttäuscht vom Duft, denn es duftet kaum. Das Gänseblümchenhydrolat beruhigt die gereizte Haut und hilft bei kleinen Wunden.
Auch das Löwenzahnblütenhydrolat tut unserer Haut gut.
Für die Brennessel ist es noch etwas früh. Doch sie passt so wundervoll zu den „Unkräutern“ und taucht daher hier auf. Das frische Kraut wird destilliert und das Hydrolat wird als Haar- oder Gesichtwasser verwendet.
Mai - der Wonnemonat
Der Frühling erstrahlt in voller Pracht und der Sommer lächelt bereits um die Ecke.
Die Nadelbäume bilden die zarten Maitriebe
Die Nadeln der Nadelbäume können das ganze Jahr über geerntet werden. Doch von Mai bis August ist die beste Zeit zum Ernten. Da die Nadeln sehr fest sind, müssen sie vor der Destillation gut zerkleinert werden.
Ob Lärche, Fichte, Kiefer oder Tanne – ihre Hydrolate und ätherischen Öle bringen den Wald in unsere Wohnung. Die Raumluft wird gereinigt und wir können wieder tief durchatmen.
Die Königin der Blumen bereitet sich auf ihren Auftritt vor. Ab Mai werden die Duftrosen geerntet und entweder direkt destilliert oder eingefroren. Die bekannteste Duftrose ist die Damaszener Rose. Doch auch aus anderen Duftrosensorten und selbst aus der Heckenrose können schöne Rosenhydrolate gewonnen werden.